Eigentlich bin ich gar nicht so sehr als Bastelqueen bekannt, aber manchmal überkommt es mich. Nämlich dann, wenn ich irgendwo eine gute Idee aufschnappe, die am besten auch noch Sinn macht! So war es mit diesen Kaminanzündern, über die ich mehrfach im Netz gestolpert bin. Die sind nicht nur hübsch, höchst wohlriechend, eine nachhaltige Resteverwertung und gleichzeitig praktisch, sondern sie sind eine herausragende Geschenkidee für den wirklich kleinen Geldbeutel. Ich finde jedenfalls, dass meine Kaminanzünder ordentlich was her machen, oder nicht?
Als Gießform für die Kaminanzünder verwende ich in diesem Fall unbeschichtete Muffinförmchen, der größeren Art. Die kann man nämlich einfach mit verbrennen. Solltest du nur beschichtete Förmchen haben, würde ich die vor dem Anzünden abziehen.
Tipps
- Sammle Kerzenreste, das lohnt sich. Stell einfach irgendwo unauffällig z.B. einen kleinen Karton in den Schrank und werf rein, was dir an Wachsresten in die Finger kommt. Bei uns im Häuschen kommen natürlich recht schnell ordentlich Reste zusammen, schließlich spielen Kerzen, wenn du keinen normalen Strom hast, eine ziemlich Rolle. Wenn du selbst nicht so viele Kerzen verwendest, könntest du auch Familie & Freunde fragen, ob die für dich mitsammeln würden.
- Wer nicht so lange warten möchte, bis er genug Wachs beisammen hat, kann das natürlich online kaufen. Dann kauf auch direkt eine Handvoll Dochte, wenn du schon dabei bist.
- Schau zumindest ein wenig auf die Wachsqualität, vermeide Paraffin, denn das ist umwelttechnisch nicht das Gelbste vom Ei quasi. Total toll wären natürlich Bienenwachskerzenreste, aber ich finde 100% Stearin auch schon okay.
- Trenne Wachsreste farblich, denn das können sonst bunt durcheinander geschmolzen „interessante“ Farbkompositionen geben, die du so vielleicht gar nicht haben möchtest. Es sei denn, dir ist sowas egal, natürlich.
- Im Kochbuch habe ich das Wachs noch in einem alten Topf geschmolzen, seitdem habe ich aber dazugelernt! Stattdessen schmelze ich die alten Wachsstücke nunmehr in einem alten, größeren Schraubglas – Deckel drauf und im Topf im Wasserbad schmilzt das Wachs dann ganz geschmeidig vor sich hin.
Kaminanzünder selbst gemacht
Für die Anzünder benötigst du:
- Kerzenreste – 100 % Stearin oder Bienenwachskerzen
- 1 größeres Schraubglas
- 1 altes Küchenhandtuch & 1 Bogen Backpapier
- größere Muffinförmchen aus Papier (idealerweise unbeschichtet)
- genügend Dochte (ich hatte nur lange Dochte & habe die entsprechend auf die passende Größe gekürzt)
- Naturmaterialien wie z.B. Tannenzapfen, getrocknete Rosen- oder Lavendelblüten, Bucheckern & Eicheln
- Gewürze wie z.B. Sternanis, getrocknete Rosmarinnadeln, Gewürznelken, Kräuter der Provence
Und so wird es gemacht
- Die Kerzenreste in ein Schraubglas geben und fest verschließen. Das Glas in einen kleinen Topf stellen und so viel Wasser angießen, dass das Glas fast halbhoch im Wasser steht. Auf dem Herd so lange erhitzen, bis das Wachs geschmolzen ist. Um die alten Dochte im Wachs habe ich mich übrigens nicht geschert, die blieben beim Ausschütten des Wachses in die Muffinsförmchen von selbst im Schraubglas.
- Zwischenzeitlich das alte Küchenhandtuch auf den Tisch legen (als Hitzeschutz nach unten) und darauf den Bogen Backpapier (gegen Verschütten und Schweinerei!).
- Auf dem Backpapierbogen die Muffinsförmchen mit etwas Abstand aufstellen & die gewünschten Naturmaterialien und Gewürze bereitlegen.
- Wenn das Wachs geschmolzen ist, die Muffinsförmchen halbhoch damit befüllen.
- Ich habe dann zunächst jeweils einen Tannenzapfen in die Mitte der Form gesetzt, den Docht daneben eingetunkt und an den Zapfen angelehnt.
- Nun die restlichen Materialien nach Lust und Laune in den Muffinförmchen verteilen. Damit nicht zu lange warten, denn das härtet ganz schön fix aus!
- Komplett abkühlen und somit aushärten lassen, Dochte ggf. noch ein wenig kürzen. Dann entweder als Geschenk oder Mitbringsel hübsch verpacken oder halt selbst verwenden.
