Wenn ich über Maggi schreibe, darf ein Text über meinen Onkel Bengt natürlich nicht fehlen. Die beiden sind nämlich eine starke Einheit. Nicht zuletzt haben wir es ihm zu verdanken, dass wir Lappland für uns entdeckt haben!
Bengt ist der „kleine“ Bruder meiner Mutter und zwar gebürtig aus dem Süden Schwedens, aus Skåne, fühlt sich aber ganz oben im Norden Schwedens Zuhause. Es ist irrsinnig schwierig, ihn dort wegzulocken, er ist einfach glücklich, dort, wo er lebt.
Ich liebe es, stundenlang mit ihm auf der Veranda des Wochenendhauses zu sitzen, die Augen über die Landschaft schweifen zu lassen und mit ihm zu reden – über die Familie, über damals und heute, über dies und jenes. Er ist wahrlich mein Lieblingsonkel.
Ein Wikinger mit sanftem Kern
Als Kind war Bengt für mich immer der Wikinger der heutigen Zeit: Groß, stark und er konnte wirklich wild und gefährlich wirken, wenn ihm irgendetwas nicht passte. Mit ihm hat man sich einfach sicher gefühlt, da konnte einem gar nichts passieren, er hätte alle Gefahren mit einem Schwinger aus dem Weg geräumt, so hab ich mir das immer vorgestellt.
Aber egal, wie hart und stark er nach außen ist, innen drin hat er einen supersanften Kern, ein Herz aus Gold und ist extrem großzügig. Wenn er jemanden gern hat, dann zeigt er es ganz deutlich. Wenn nicht, tsja, dann sollte man ihm eben aus dem Weg gehen. 😉
Der Herr über die Maschinen
Wenn Bengt eine auffällige Schwäche für etwas hat, dann sind das Maschinen bzw. Motoren aller Art. Damit hatte er nicht nur beruflich zu tun, nein, das zog sich auch recht konsequent durch sein Privatleben.
Ich war 12 und im Wohnzimmer (!) meines Onkels stand sein Motocross-Motorrad. Auf Hochglanz gewienert. Durfte man bestaunen, aber nur ja nicht anfassen. Er war bis zu einem Unfall irgendwann in seinen 50ern, bei dem er sein Bein stark verletzte, begeisterter Motocross-Fahrer.
Ich war 16 und Bengts ganzer Stolz war sein nagelneuer Volvo – natürlich nicht minder auf Hochglanz poliert wie das Motorrad und mit riesigen Zusatzscheinwerfern, wie sie in Schweden häufiger zu sehen sind. Man durfte beim Mitfahren gerade mal leise atmen, kam einem jedenfalls vor lauter Ehrfurcht so vor.
Mein Sohn war 8 und durfte mit Bengt auf dem großen Grundstück Bagger fahren. Bengts Bagger – das nenn ich mal ein ungewöhnliches Hobby, oder? Natürlich hatte er unter anderem noch einen Aufsitzrasenmäher, mit dem er die Wiese auf Wembley-Qualtität trimmte, aber so Petitessen brauchen wir hier nicht weiter erwähnen.
Außerdem besaß mein Onkel eine Weile einen umgebauten Reisebus, anstelle eines einfachen Wohnmobils, mit dem er durch die Lande cruiste! Ein riesiges Teil, das sicherlich nicht so einfach über die teilweise sehr engen Straßen in der schwedischen Natur zu navigieren war. Es fiel ihm sehr schwer, den zu verkaufen, noch heute spricht er öfter davon.
Heute ist er nur geringfügig älter als 70 und in seinem Maschinenpark findest du immer noch kleine persönliche Leidenschaften:
- Schneemobil
- Quad, und
- Motorboot für Fahrten über den Karatssee.
Und jedes einzelne Teil wird gerne und häufig genutzt.
Danke, Bengt!
Für alles, was du für uns tust – und alles, was du für uns bist. <3
3 Antworten
Tack Bengt 🙂
Er sieht Morsi so ähnlich!!
Ja, absolut. Die beiden können ihre Familienzugehörigkeit echt nicht abstreiten. Würden sie aber auch nie. <3