Hausplanung in Lappland - Baupläne und Taschenrechner

Hausplanung: Du zeichnest, ich baue

Jippie, das Grundstück für unser Ferienhaus war unter Zuhilfenahme der uns verfügbaren Technik also gefunden, wie du hier und hier nachlesen kannst, falls du den Beitrag verpasst haben solltest. Das war definitiv einer der ganz großen Schritte auf dem Weg! Im nächsten Schritt sollte es nun natürlich umgehend an die Hausplanung gehen, denn…

  • Helge hatte nicht nur das Grundstück, sondern mit seiner Firma Larsbomek (Achtung, der Link führt auf das Facebook-Profil der Frima) das Know-How, für uns zu bauen, 
  • Gleichzeitig hatte er ein gewisses, offenes Zeitfenster für unser Projekt, und
  • Um herauszufinden, wie viel das Haus uns kosten würde, mussten wir ja nun erst einmal wissen, wie es aussehen sollte. Davon hängen schließlich Material und Aufwand ab.

Uns war bekannt, dass Helge bereits Holzhäuser in Eigenregie gebaut hatte. Darum fragte ich Beispiele an. Aber Helge antwortete schlicht mit: „Ach weißt du. Du zeichnest das Haus, dann baue ich euch das!“

Oah, das lasse ich mir doch nicht zweimal sagen! Schließlich hab ich schon als Kind mein Studium zur Freizeitarchitektin im Legobau quasi mit Diplom abgeschlossen. 😉 Mein Ehrgeiz war nicht nur geweckt, er brannte lichterloh!

Hausplanung: Was brauchen wir überhaupt?

Vor den ersten Entwürfen mussten Harald und ich uns zunächst einmal grundsätzlich darüber klar werden (und uns zudem einigen!), was wir brauchen würden. Parallel gab es Fakten, die von vorneherein gesetzt und unumstößlich waren.

Grundlegende Fakten für das Ferienhaus in Lappland

  • Es wird ein Holzhaus (jo, gibt Schlimmeres für eine Skandinavierin, nicht wahr?)
  • Unterkellerung fällt aus
  • Das Haus kann nicht ans normale Stromnetz angeschlossen werden, die Distanz zum Netz ist schlicht zu  weit.
  • Gleiches gilt für die klassische Wasserversorgung und die Kanalisation
  • Daraus lässt sich messerscharf schließen: Wo kein fließendes Wasser, da braucht es auch kein Badezimmer. Das spart Wohnfläche. (Wie man in der Wildnis dennoch seine individuellen Hygienestandards einhalten kann? Das erzähl ich dir ein anderes Mal)
  • Wir müssen einen Brennholzofen anschließen können, da eine gewöhnliche Zentralheizung mit Öl und Gas ebenfalls ausfällt und wir irgendwelche Dieselradiatoren oder Gasbrenneralternativen nicht haben möchten.
  • Das Haus bekommt ein Blechdach – Ziegeleindeckungen sind dort unüblich. Auf Blech rutscht der Schnee im Winter auch besser ab.

Unsere Wünsche und Vorstellungen

Würde ich zusätzlich über den Prozess der Einigung zwischen Harald und mir bezüglich unserer Wünsche und Vorstellungen für „unser Haus“ schreiben wollen… Junge.. Dann würde das hier ein massives Pamphlet ausarten. Das überspringe ich daher einfach. Ist besser so, vertrau mir! Nachfolgend also das bereinigte „Best of“.

  • Hell! Hell soll es sein. Wir wünschten uns relativ viele Fenster. Wobei sie gerade im Wohnzimmer auch relativ groß sein sollten, damit auch von dort aus die Aussicht in die Natur genießen kann.
  • Zusätzlich wollten wir gerne ein breiteres Fenster im Essbereich, da ging es ebenfalls um barrierefreie Aussicht.
  • Ebenfalls für die Helligkeit im Haus wünschten wir uns eine offene Lösung, der Bereich für die Küche, den Essbereich und das Wohnzimmer sollen ineinander übergehen. 
  • Eine Wand bzw. Nische im Schlafzimmer soll auf jeden Fall 400 cm lang und 60 cm tief sein, um einen relativ großen Schrank über die gesamte Länge einbauen zu können. Schließlich brauchen wir Stauraum. Ein genormtes Kleiderschrankmodul ist entweder 50 oder 100 cm breit und 50 cm tief.
  • Und ich brauche Platz in der Küche, da gibt es gar keine Diskussion! Ich bin ein „Küchenkind“.
  • Dann haben wir noch die Gelegenheit genutzt und Maggi und Bengt gefragt, ob es irgendetwas an ihrem eigenen Wochenendhaus gäbe, was sie anders haben wollen würden, wenn sie es heute noch einmal bauen würden. Da gab es nur eins: Die mit überdachte Terrasse könnte größer sein, fanden beide.

Merke: Ein Haus entwerfen ist schwierig!

Mit frischem Mut, viel Papier, spitzen Bleistiften, Radiergummi und Linealen ging ich ans Werk. Und ich zeichnete, um zu verwerfen, und zeichnete, verwarf… Immer war irgendwas, was entweder mir oder Harald oder schlussendlich uns beiden nicht gefiel. 

Ich habe diverse Hausgrundformen getestet. L-Form, quadratisch, sogar ein U war dabei, wenn auch nur für einen Moment in meinen Gedanken. Aber es sollte nicht nur praktisch sein, sondern für uns wirklich optimal. Schwierige Sache.

Es dauerte locker 2 Wochen, dann waren wir schlussendlich doch zufrieden. So sieht das jetzt aus. Das ist dann schon mit einer Software konstruiert, denn irgendwann hatte ich die Nase dann auch von Papier und Bleistift voll.

Unser Haus in Lappland -- Hausplanung
Hinweis: Der weiße Block im Wohnbereich ist der Platzhalter für den Ofen!

Und soll ich dir ein Geheimnis verraten? Am Ende ist das so ziemlich der Grundriss des Hauses von Maggi und Bengt – nur ein wenig größer, vor allem die Terrasse vor der Tür und die Schlafzimmertür ist an einer anderen Stelle. Aber sonst ist es echt eine Kopie. Da hätten wir zwei Helden uns die zwei Wochen Planung, Zeichnen und bisweilen intensiv geführte Diskussionen echt sparen können. 😉

Dieses Haus ist einfach perfekt! Sogar die Nische für den Kleiderschrank im Schlafzimmer passt, denn die Innenlänge der Wand zwischen Schlafzimmer und Küchenbereich ist gut 4 m lang.

Genau so soll Helge es für uns bauen. 

Als nächstes wurde es aber erst einmal Zeit für ein wenig Bürokratie. Die Baugenehmigung stand an…

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"Der Norden prüft den Charakter - und schickt die Schwachen zurück."

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