In meinem Leben treffen gerade kleine Erschwernisse aufeinander, die mir ein wenig Kopfzerbrechen bereiten und meine Entscheidungsfreude deutlich bremsen:
- Wir wollen sinnvoll unser nagelneues und sehr leeres Ferienhaus bestücken.
- Die verfügbare Fläche im Auto ist schon reichlich dezimiert, siehe mehr dazu in diesem Eintrag über das Kofferraum-Tetris
- Mein Mann und ich haben teilweise recht unterschiedliche Prioritäten, siehe wiederum in diesem Text: Zündstoff Prioritäten
- Mir bleibt nur ein fusselig kleiner Koffer und mein Rucksack, wo ich über den Inhalt zu 100% selbst entscheiden kann
Jetzt gilt es sehr strategisch zu überlegen, woran ich diesen wertvollen Platz abgeben möchte. Und das, meine Lieben, ist echt schwierig!
Die Last der gesamten Problematik in einem Wort zusammengefasst: SEUFZ!
Grundlegend anspruchslos
Nein, ich bin keine Frau, die viel Mädelskram braucht. Kosmetisch möchte ich nicht riechen wie ein alter Elch, Zähne putze ich wirklich gerne und mal die Haare striegeln hat auch etwas für sich. Schminke? Maximal Mascara. Denn was soll ich damit auch im Wald? Mal im Ernst!
Darum teile ich mir schon aus praktischen Gründen so Krams wie Gesichtscreme, Körperlotion, Shampoo, etc. pp mit Harald. Da haben wir gute, gemeinsame Entscheidungen treffen können. Und nein, er riecht nicht wie ein Maiglöckchen und ich nicht wie eine Testosteronbombe.
Ebenso anspruchslos läuft es mit der Bekleidung. Schnieke Sachen? Absätze? Kleidchen? Brauch ich da wahrlich nicht.
Tipp: Für Flüge von Lappland zurück nach Deutschland packe ich stets eine Garnitur „gute Sachen“ nur für die Reise ein. Ist nämlich ganz nett für die Sitznachbarn, wenn man weniger nach altem Lagerfeuer riecht. Da können 2 x 2,5 Stunden Flug für die Mitmenschen echt verdammt lang werden sonst. So nett bin ich dann doch. Fällt aber ebenfalls aus – wir fahren mit dem Auto.
Ich muss auch nicht jeden Tag etwas anderes anziehen – Abwechslung unnötig. Gut, Unterwäsche und Socken schon, aber sonst nicht.
Entscheidungsfreude fehlt auch bei der Kleidung
Der diesjährige Urlaub sieht folgendes vor:
- Anstreichen (innen und außen komplett)
- Möbel und sonstiges Inventar schleppen und aufbauen
- gemütliche Momente mit Maggi und Bengt sowie ein DANKE-Kochen für Helge natürlich
- Besorgungen/Abholungen in Jokkmokk, Boden, etc.
- Wandern (hab ich versprochen, das nicht ganz ausfallen zu lassen)
- schlafen auch noch
Tsja, also brauche ich:
- Anziehsachen für die Zivilisation
- Wanderklamotten
- Arbeitskleidung für Anstreichen und Aufbauen etc.
- Schlafsachen
Gefühlt nur minimal größer als ein Barbiepuppenkoffer
Problem: Der Koffer ist mini! Harald behauptet zwar gerade, der fasse 60 Liter, aber da möchte ich doch ein energisches „Nie im Leben!“ in den Raum werfen.
Schuhe und Jacken verbaue ich irgendwie noch in die Zwischenräume der Kofferraumladung, aber sonst?
Vor allem würde ich gerne noch das ein oder andere mit in dem Koffer unterbringen, was nichts mit Kleidung zu tun hat, denn alles, was ich irgendwie da unterbringen kann, schafft es noch in diesem Jahr ins Ferienhaus.
Mein Rucksack
Der Raum im Rucksack steht mir ja nun theoretisch auch noch zur Verfügung. Aber nur sehr theoretisch.
Denn der Rucksack ist traditionell meine „Techniktasche“. Der Platz für Laptop, Maus, Handy, diverse Ladekabel, Powerbanks und Akkus – und da versteh ich ebenso traditionell keinen Spaß! Ohne Technik fährt die Mutti nirgends hin.
Außerdem muss da alles rein, was ich für das Zelten bzw. Übernachten unterwegs brauche. Dazu noch Portemonnaie mit allen wesentlichen Karten und Ausweisen. Etwas Papierkrams füllt die letzten Zwischenräume.
Der Rucksack ist sozusagen abgehakt- zumal der eh seinen Platz mit meinen Füßen teilen wird, befürchte ich – im Fußraum des Autos.
Harte Nuss
Beide Taschen stehen nunmehr seit 2 Wochen schon in meinem Schlafzimmer. Ich pack Teile ein, verwerfe die Idee und pack sie wieder aus. Entscheidungsfreude ist hier gerade Mangelware! Das nervt so, dass ich sogar während des Schreibens gerade jetzt automatisch ungefähr dieses „flunschige“ (ist „Flunsch“ eigentlich ein Begriff aus dem Rheinland? Verstehst du, was ich meine?) Gesicht ziehe:
In „Die Dekoqueen & der Grinch“ hab ich ja schon einmal versucht zu erklären, wie ich so ticke. Denn mir mag Schminke und Klamotten total egal sein, bei Einrichtung kenne ich keinen Spaß, versagt sämtliche Kompromissbereitschaft!
Kleine In-mich-hinein-versetz-Hilfe
Dann bitte ich noch einmal zu bedenken, dass das Haus derzeit leer ist, also ziemlich genau alles fehlt. Und nun schau dich einmal in deinem Haushalt um, besonders in der Küche. Wie viele der Dinge, die du dort gehortet hast, braucht man auch grundsätzlich in einem Ferienhaus? Da kannst du bestimmt eine ganze Liste runterrattern, oder?
So, und jetzt stell dir vor, dass du nur ziemlich genau zwei Standard-Putzeimer (d.h. 20 Liter Volumen) als Raum für das, was du mitnehmen kannst, zur Verfügung hast. Was bitte nimmst du dann zuerst mit? Hä?
Ich befürchte, es endet wie immer: 2 Stunden vor Abfahrt schmeiß ich wie ein kopfloses Huhn alles in die Tasche und versuche krampfhaft, sie irgendwie zu schließen. Auch wenn ich im Moment noch an meine praktische Veranlagung und meine strategische Intelligenz glauben möchte.
Herrje, so schwierig. Wünscht mir Glück.
P.S.: Haralds Taschen stehen auch seit 2 Wochen im Schlafzimmer. Die sind gepackt, nur das, was erst im letzten Moment rein kann, weil es jetzt noch gebraucht wird, nicht. Selbstredend 100% perfekt, auf Grundlage einer von ihm ausgeklügelten Packliste und so.
Man!
4 Antworten
Ich rate dringend zu einem Anhänger! Kör försiktigt!
Hallo Silvia,
danke für deinen Kommentar. <3 Ja, das ist nicht so leicht, denn dann braucht man ja auch eine Anhängerkupplung. Dieses Jahr muss es halt ohne gehen. Vieles schaffen wir ja auch vor Ort an (Möbel, Küche an sich). Ich muss mich eben in diesem Jahr versuchen mit dem Essenziellen Kleinkrempel von hier zu begnügen - das Ding ist ja, dass man a) entweder vieles eh schon doppelt hat und darum nicht neu anschaffen will und/oder b) manches hier in Deutschland einfach günstiger oder besser zu kriegen ist. Ich muss jetzt eben nur noch entscheiden, WAS von allem das Essenziellste überhaupt ist.
Ganz liebe Grüße,
Annika
Hallo Annika,
Wie wäre es mit einem Dachsarg? Und ich würde nur Klamotten mitnehmen, die auch da bleiben können. Denk auch an die Weinflaschen, die müssen auch irgendwie ins oder aufs Auto 😉
Herzliche Grüße
Leah
Hallo Leah,
Harald WEIGERT sich, mit einem Dachsarg zu fahren. Ich hätte das echt gut gefunden, aber da machste nix!
Und: Die Weinflaschen haben schon einen festen Platz. Natüüüürlich.
Liebe Grüße,
Annika