Bauen in Lappland - kleines, altes Haus in Schweden

Ein Haus in Lappland, bitte!

Mit jedem Aufenthalt in Schwedisch Lappland bzw. Jokkmokk, wuchs etwas in uns, das immer stärker und klarer wurde: Wir hätten gerne eine eigene Bleibe dort. Ein Häuschen, eine stuga – sowas Schnuckeliges aus Holz halt. 

Klar, Bengt und Maggi haben immer wieder gesagt, dass wir kein eigenes Häuschen brauchen, aber man möchte auch nicht immer zur Last fallen. Und etwas eigenes ist gleichzeitig etwas sehr Persönliches. Ich denke, du verstehst, was ich meine, oder?

Erster Versuch: Haus kaufen

Es gibt diverse Plattformen, auf denen man nach einem Häuschen Ausschau halten kann, wie Hemnet oder Booli

Da sind dann einige Schätzchen dabei, da gerätst du direktemang ins Schwelgen, schon weil auch die Preise echt mehr als fair sind. Aber es war dann doch alles andere als einfach – und das direkt aus mehreren Gründen. 

Vuojat - das Haus auf der Landzunge
Dieses Haus ist leider nicht zu kaufen - hätten wir sofort genommen!

Problem 1: 2 Dickköpfe - 2 Meinungen

Ja, da waren sie wieder, unsere Probleme. Es erwies sich bei unserer Suche recht schnell, dass wir dezent unterschiedliche Vorstellungen von einem Haus in Lappland hatten.

Ich so...

  • Sollte schon eine ansprechende Mindestgröße haben
  • guter Empfang wäre wichtig (für Laptop und Handy)
  • Hätte nichts gegen Strom, Heizung und Bad! Dennoch auf jeden Fall natürlich ein Öfchen.
  • Ich hab auch nichts gegen Nachbarn in Sichtweite, will aber schon ein großes Grundstück
  • Aus persönlicher Erfahrung nichts, was noch unendlich renoviert werden muss. Klappt schon Zuhause nicht so wirklich. 

Er so...

  • Kann ruhig futziklein sein – Hauptsache Stuga (Häuschen) mitten im Dutt
  • Keine Nachbarn in Sichtweite
  • richtig großes Grundstück, damit es auch niemalsnienicht zu Nachbarn kommen kann!
  • Aus der Tür raus und mitten in der Wildnis stehen
  • Wenn man eine Linie von Gällivare nach Jokkmokk zieht, sollte unser Haus links davon liegen *

* Schau dir das doch einfach mal auf einer Landkarte an! LINKS dieser Linie liegt so gut wie nichts mehr. Jedenfalls keine Zivilsation. Natur ja, reichlich, aber Häuser? Wenig. Und entsprechend gegen Null gehend war dann da auch das Angebot an Häusern, die zum Verkauf standen… Theoretisch traumhaft, praktisch eher unwahrscheinlich also. 

Dazu noch diverse kleinere Posten pro Nase, aber die waren jetzt weniger relevant, daher führe ich die hier nicht auf. 

Kleines Häuschen auf einer Insel
Super Landschaft, aber leider nur über das Wasser realistisch erreichbar

Problem 2: Der Schein trügt

Ja, es gab dann doch immer wieder einmal Häuschen, die fanden wir beide gut, auch wenn es eher nicht so war, dass wir ALLE unsere Wünsche unter einen Hut bekamen. Wird aber ja schon klar, wenn du dir unsere unterschiedlichen Erwartungen durchliest, das geht gar nicht ohne Kompromisse – und zwar auf beiden Seiten.

Meist zerschlug sich der Traum, sobald wir uns die Lage des Hauses auf der Satellitenansicht bei Hitta.se oder Google Maps ansahen, denn unglaublich oft lagen diese vermeintlichen Perlen dann einfach mal an einer richtig großen Straße! Ebenso schade wie logisch: Uns interessierten nämlich vornehmlich richtig alte Häuser und als die damals gebaut wurden, waren die Straßen eben noch beschaulich klein und ich denke nicht, dass die Erbauer damals ahnten, wie der Verkehr und damit der Ausbau der Straßen sich entwickeln würde. Dem fielen jedenfalls gut 70% unserer Träumchen zum Opfer. Weitere 29% stolperten über unsere Dispute in Bezug auf unsere oben erwähnten, unterschiedlichen Ansichten. Deshalb haben wir uns durchaus das ein oder andere Mal richtig heftig in die Wolle bekommen. Wir sind diesbezüglich ziemlich schwungvoll, sag ich mal…

Aber wenn du jetzt ein wenig mitgerechnet hast, weißt du: Da bleibt ja noch 1% über! Was ist denn damit?

Problem 3: Das schwedische Bieterverfahren

Wenn du dir schwedische Inserate für Häuser ansiehst und den Preis dazu, dann lass dir gesagt sein, dass es sich dabei um die erste Preisvorstellung seitens des Verkäufers handelt. Du kannst dann auf das Objekt bieten bzw. deine Preisvorstellung mitteilen. Die kann natürlich auch unter der Vorstellung des Verkäufers liegen, oft steigen die Preise aber deutlich höher. Zumal es so ist, dass der Verkäufer, selbst wenn du am höchsten bietest, immer noch völlig frei entscheiden kann, ob er das Haus überhaupt verkaufen will und an wen auch noch. 

Ehrlich gesagt liegt mir das deutsche System „ein Haus, ein Preis“ da deutlich eher, mich verunsichert diese Andersartigkeit. Einmal gab es ein Haus, das wollte ich wirklich gerne haben. Darum hab ich mich in die Beobachtungsliste des Maklers eintragen lassen, das geht auch ohne zu bieten. Der Preis stieg und stieg bald weit über das Limit hinaus, was wir uns dafür hätten vorstellen können. Mich hat das richtig verzweifelt gemacht innen drinnen – das ist echt nichts für mich. 

Ein weiteres Hindernis war, dass es für uns natürlich so gut wie unmöglich war, die Häuser zu besichtigen. Kann man auf die Katze im Sack bieten? Nein! Es sei denn, man ist ein bisschen „ballaballa“. Bengt und Maggi haben sich auch mal ein Haus für uns angesehen. Hätten die beiden das Haus damals für gut befunden, dann hätten wir uns in den nächsten Flieger gesetzt, um es uns selbst anzusehen. So weit kam es dann aber doch nie. 

Versuch 2: Glück oder Zufall?

Stattdessen kam uns der Zufall zur Hilfe – in Form von Helge, einem Freund meines Onkels.

Ein Abenteuer bahnte sich an!

 

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